Das Land, das heute Westfalen heißt

Noch bis März 2026 wird im LWL-Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn die Ausstellung „775 – Westfalen“ gezeigt. Anlass für den Seniorenbeirat Recklinghausen, auf einer Fahrt nach Paderborn die Ausstellung zu besuchen und anhand einer fachkundigen Führung viele Informationen über die Entwicklung des Landes zu erhalten.

In der großen Halle der Kaiserpfalz präsentiert sich dem Besucher ein Rundgang, der als eine Art Wanderweg mit viel (echtem) Grün am Wegesrand konzipiert ist. Der Besucher erwandert dabei verschiedene Etappen, in denen anhand von Informationstafeln, archäologischen Funden, wertvollen Gemälden und Kunstschätzen die Geschichte Westfalens lebendig wird.

Urkundlich erwähnt wurde Westfalen erstmals im Jahre 775, daher der Titel der Paderborner Ausstellung. Ursprünglich war Westfalen ein Teil des altsächsischen Staatsgebietes. Ab 1180 zerfiel es in einen Flickenteppich kleiner und kleinster weltlicher und geistlicher Herrschaftsgebiete. Das von Napoleon I im Jahre 1807 geschaffene Königreich Westfalen ging 1815 in eine preußische Provinz über und ist seit 1946 Teil des neu geschaffenen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen.

Im Laufe der Zeit identifizierten sich die Menschen zunehmend mit ihrer westfälischen Heimat. Aufgrund seiner wechselvollen Geschichte mag es aber auch heute schwierig sein zu bestimmen, was eigentlich charakteristisch für Westfalen ist. Viele Einwohner fühlen sich eher als Sauerländer, Münsterländer oder Siegerländer. Die Ausstellung bietet den Besuchern daher auch die Gelegenheit selbst zu bestimmen, was für sie „westfälisch sein“ bedeutet.

Text und Foto: Annegret Grewing