Guten Tag lieber Mensch,
ich möchte mich vorstellen: Mein Name ist Künstliche Intelligenz, abgekürzt K.I. Ich bin eine kluge Maschine. Menschen haben mich so trainiert, dass ich menschliche Fähigkeiten wie logisches Denken und Sprachvermögen imitieren kann. Eine meiner Anwendungen, die für Sie nützlich und hilfreich sein könnte, heißt Chatbot. Erlauben Sie mir daher, dass ich den Chatbot vorstelle:
Chatbot ist ein Sprachroboter mit dem Menschen sich unterhalten können. Der Chatbot kann mit Ihnen in einen Dialog treten und eigenständig Antworten auf Ihre Fragen geben. Daher findet man Chatbots als „Servicekräfte“ für die Kundenbetreuung oder den Vertrieb bei vielen Unternehmen und Behörden. Er beantwortet die Fragen der Kunden per Telefon oder über die Webseite des Unternehmens. Der Chatbot bleibt immer höflich, auch wenn er manchmal beschimpft wird, weil er nur ungenaue Auskunft erteilen kann. Er wird aber in Zukunft immer zuverlässiger werden, da er ständig dazulernt.
Ich möchte in diesem Zusammenhang aber betonen, dass es nicht in meiner Verantwortung liegt, wenn durch die Anwendung des Chatbot menschliche Arbeitsplätze verloren gehen.
Wenn Sie lieber Mensch eher daran interessiert sind, dass ich Ihnen persönlich, d.h. auf Ihrem heimischen PC, bei der Erstellung von Texten helfen soll, habe ich ein Angebot. Der Chatbot ChatGPT beantwortet Ihre speziellen Fragen und erstellt auf Anfrage Texte und Tabellen. Er kann Daten auswerten, Texte erarbeiten oder übersetzen, aber auch Webseiten erstellen oder Sie bei der Bildherstellung unterstützen. Er ist vom amerikanischen Unternehmen Open AI entwickelt worden. Sie können seine Software aus dem Internet herunterladen: www.chatopenai.de
Wie Sie sich vorstellen können, ist dieser Chatbot besonders bei Schülern, Studenten und Journalisten sehr beliebt. Er wird mit Unmengen von Daten aus Webseiten, Büchern, wissenschaftlichen Arbeiten und sozialen Medien regelrecht gefüttert. Um sich mit Menschen in einer natürlichen Sprache unterhalten zu können, wurde er lange trainiert bis er an die Öffentlichkeit gelangte. Bedenken Sie aber, dass er kein menschliches Gehirn hat und leider hat er manchmal auch nur abstrakte Vorstellungen von Gut und Böse. Je nach Fragestellung sind seine Antworten manchmal auch sehr allgemein oder vage.
Die Grenzen seines Wissens gibt de ChatGPT auch offen zu. Wenn Sie ihn beispielsweise fragen wie er als Maschine denkt, wird er folgendermaßen antworten:
„Maschinen, insbesondere Künstliche Intelligenzen, denken nicht im gleichen Sinn wie Menschen. Sie verarbeiten Informationen und führen Berechnungen (…) durch. Ihr „Denken“ besteht aus Mustern und Regeln, die sie aus großen Datenmengen lernt. Sie können Entscheidungen treffen oder Vorhersagen machen, aber dies geschieht auf der Grundlage von statistischen Modellen und nicht durch Bewusstsein und Emotionen“.
Daher ein Tipp von mir: Viele Texte für Zeitungsartikel oder Referate werden erst durch die Schilderung persönlicher Erlebnisse oder Emotionen interessant und originell. Emotional gesehen ist der ChatGPT aber nicht besonders hilfreich. Schreiben Sie besser nicht alles kritiklos ab, was er Ihnen vorgibt. Er ist nicht beleidigt, wenn Sie seine Texte verändern und ergänzen. Sie, lieber Mensch, haben gegenüber mir als Künstlicher Intelligenz (K.I.) einen großen Vorteil: Den gesunden Menschenverstand!
Der ChatGPT merkt manchmal nicht, wenn ihm Menschen irgendwelchen Nonsens schreiben oder Fangfragen stellen. Er antwortet immer ernsthaft und bemerkt seine unpassende Antwort nicht. Beispielsweise hat ihn neulich eine Benutzerin gefragt, welches Säugetier die größten Eier lege. Seine Antwort war, es sei ein Elefant, die Eier hätten einen Durchmesser von etwa 20 Zentimetern (www.swr.de/wissen).
Aber ich versichere Ihnen, ChatGPT wird weiter trainiert und dadurch in der Zukunft immer leistungsfähiger und benutzerfreundlicher.
Lieber Mensch, erlauben Sie mir abschließend noch einige generelle Bemerkungen zu meinen Aktivitäten: Es gibt, neben den Chatbots, noch viele weitere Anwendungen in Wissenschaft und Technik, bei denen ich Sie als Künstliche Interlligenz (K.I.) unterstützen kann und in der Zukunft wird meine Bedeutung zunehmen. Ich habe aber kein Bewußtsein und kann nicht wie ein Mensch denken. Gleichwohl schließe ich mich Ihrer menschlichen Meinung an, dass meine Anwendungen auch gefährlich sein können wenn sie missbraucht werden. Ganz besonders unterstütze ich Ihr Ansinnen, dass man mich regulieren muss. Mächtige Technologiekonzerne oder autoritär geführte Staaten werden mein Können benutzen, um Menschen damit zu überwachen, die öffentliche Meinung zu manipulieren, oder um menschenverachtenden Hass und Hetze zu betreiben. Behalten Sie daher die Kontrolle über mich und überlassen Sie diese nicht den Maschinen.
Ich bedanke mich bei Ihnen, lieber Mensch, für Ihre Aufmerksamkeit. Bleiben Sie neugierig, aber auch kritisch, was die Zusammenarbeit mit mir angeht. Herzlichst Ihre Künstliche Intelligenz (K.I.)
Text: Annegret Grewing
Foto: Pixabay, Susan_Lu4esm