Die Mitglieder des Seniorenbeirats sind sich einig: Alte Menschen stehen immer wieder vor unüberwindbaren Bordsteinkanten, und zwar in allen Ortsteilen der Stadt. Das soll sich ändern.
Es ist Jörg Flecks „Herzensprojekt“: das Absenken von Bürgersteigen. „Denn ich hatte eine 92-jährige Mutter, die auf den Rollator angewiesen war und die Händelstraße nur rauf- und wieder runtergehen konnte, weil die Bordsteine zu hoch waren“, berichtet der Vorsitzende des Seniorenbeirats. „Als fitter Mensch kann sich das keiner vorstellen, aber es ist eine große Einschränkung.“ Darum soll die Stadt ab 2023 zehn Jahre lang jährlich 200.000 Euro dafür ausgeben, fordert der Beirat.
Menschen im Rollstuhl und mit Kinderwagen haben auch Probleme
In jedem Haushaltsjahr stehen 150.000 Euro für das Ausbessern von Straßen und Bürgersteigen und das Absenken bereit. Fleck: „Da bleiben die Bordsteine auf der Strecke. Das Geld reicht ja noch nicht einmal aus, um die Straßen anständig zu flicken.“ Zwischen 3000 und 5000 Euro kostet das Absenken eines Bürgersteigs.
Mitarbeiter der Bauverwaltung sollen sich zunächst ein Bild vor Ort machen und auflisten, in welchen Stadtteilen Handlungsbedarf besteht. „Vor allem dort, wo viele Senioren leben, und in der Nähe von Heimen“, sagt Fleck und nennt sogleich ein Beispiel: „Am Hedwigsheim können die Bewohner nicht mit ihrem Rollator laufen.“ In jedem Wohngebiet gebe es viele Bordsteine, die auch Menschen im Rollstuhl und mit Kinderwagen das Leben schwer machten. „Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Stadt. Vor allem in den Altbau-Gebieten ist nie etwas passiert. Endlich muss etwas geschehen.“
Quelle: Ulrike Geburek für die RZ Recklinghausen 13.04.2022