Schach der Einsamkeit

Schach im Projekt „Gemeinsam statt einsam“

Wie in vielen Bereichen hat Corona den Alltag des Projektes „Gemeinsam statt einsam“ des Seniorenbeirates erschwert. Zur Zeit werden etwa 20 Seniorinnen und Senioren von Ehrenamtlichen (Männer und Frauen) betreut, in dem nach Vereinbarung ein regelmäßiger Besuch pro Woche verabredet wird.
In der Zeit der Einschränkung wurde oft der Kontakt per Telefon gehalten. Nach der Lockerung wurden dann die Besuche gemäß strengem Hygiene-Konzept (Gesundheitsabfrage, Maskenpflicht) gestaltet. Wichtig stets das Prinzip des Besuchsdienstes „wir lassen keinen allein“. Immer wieder ist es schön zu hören, wie die regelmäßigen Kontakte teilweise zu engen, fast freundschaftlichen Beziehungen führen und fester Bestandteil des Lebens der alten Menschen und der Ehrenamtlichen sind, auf den keiner von beiden verzichten möchte.
Im Rahmen der Kontakte ist seit einiger Zeit ein „Ableger“ des Besuchsdienstes entstanden. Es gibt ältere Menschen, die gern ein spezielles Hobby pflegen möchten, denen aber dazu die Partnerin/der Partner fehlt. So in dem Beispiel von Herrn Gaede (im Bild rechts) und Herrn Blom (im Bild links): beide sind begeisterte Schachspieler. Herr Gaede, allein lebend, wird bereits von einer Ehrenamtlichen besucht. Und er suchte einen Schachspieler. Herr Blom erklärte sich bereit, einmal pro Woche zum Match anzutreten. Und so praktizieren es die beiden, beide mit Freude am Spiel, beide mit Freude an begleitenden Gesprächen.
Eine Idee, die vielleicht Schule machen könnte: statt allgemeiner Begleitung eine gemeinsame Aktivität, die Besuchtem und Ehrenamtlichem Freude macht.
Ein Denkanstoß, auch andere Hobbys gemeinsam zu pflegen? Kino-/Theater-/Konzertbesuch, Ausflug zu einer Ausstellung?
Allerdings braucht es Menschen, die bereit sind, Zeit an andere zu verschenken und verlässlich Termine mit alten Menschen zu vereinbaren. Es braucht Ehrenamtliche, die sich verpflichten, in solch einem Projekt mitzuarbeiten. Alle, die dabei sind, berichten über positive Erfahrungen und bereichernde Begegnungen.
Die Mitarbeitenden des Besuchsdienstes des Seniorenbeirates freuen sich auf Rückmeldungen von Menschen, die bereit sind, den Älteren einen kleinen Teil ihrer Zeit zu widmen!

Text: Bärbel Kunert